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Olli Schulz: Feelings für die klasse (Band)

Als ich hörte das Olli Schulz wieder auf Tour ist, musste ich nicht lange überlegen. Ich hab ihn zwar ziemlich genau vor einem Jahr bereits in Würzburg gesehen aber auf ein Olli Schulz Konzert kann man wirklich immer ohne Nachdenken gehen. Vor dem Konzert traf ich mich noch mit einer Freundin in einem „Vorort“ von Stuttgart. Life Hack: Wenn eine Gaststätte von außen nicht besonders einladend aussieht, sich im Lokal kein einziger Gast befindet und das Hemd des Kellners mehr oder weniger transparent ist da es bereits so abgewetzt ist: GEHT! Bestellt kein Essen sondern nehmt die Beine in die Hand. Ich aß das ekligste Gyros meines Lebens und bin froh das eben dieses Gyros eben meinem Leben kein Ende bereitete.

Mit flauem Magen ging es also Richtung LKA Longhorn in Stuttgart-Wangen. Wir schreiben den 26.03.2015 und damit sind wir im Post-„Feelings aus der Asche“-Zeitalter. Mit dem Longhorn verbinde ich mittlerweile etliche tolle Erinnerungen und auch dieses Konzert verewigt sich mit der ein oder anderen Anekdote. Auch wenn Olli Schulz alleine mit Gitarre wunderbare Konzerte zu spielen vermag hat er sich eine hochklassige Band angelacht. Am Bass steht zum Beispiel Gisbert zu Knyphausen der selbst ein so wunderbarer Songwriter ist. Ich kann jedem nur empfehlen sich mit seinem Werk zu beschäftigen oder mit dem tollen Projekt „Kid Kopphausen“ welches Gisbert zusammen mit Nils Koppruch, der leider bereits 2012 verstarb, verwirklichte. Am Gesang sowie der „Backinggitarre“ steht Kat Frankie. Ebenfalls eine tolle Künstlerin mit einem interessanten Solowerk und ausgestattet mit einer so schön warmen und gefühlvollen Stimme. Auch gitarrentechnisch hat sie einiges auf dem Kasten bzw. Box da sie wie KT Tunstall bei „Black Horse And The Cherry Tree“ mit einer Loopmachine mehrere Spuren übereinander legt und so sich und die ganze Band begleitet.

Und dann natürlich noch Olli. Der zwischen deepstem Singer-Songwriter-Zeug und Halli-Galli-Drecksau-Humor changiert. Im Januar wurde sein neustes Werk „Feelings aus der Asche“ veröffentlicht. Ein eher melancholischeres Album ohne die großen Gagsongs darauf. Und für mich eines der besten Olli Schulz Alben die bisher veröffentlicht wurden. Trotz des schweren Aufhängers für die Tour ist das Konzert natürlich trotzdem auch mit den humorlastigeren Songs bestückt. Alles in allem wieder mal eine runde Sache. Eine kurze Humorkostprobe habe ich auch noch memoriert:

Patient: „Herr Doktor, wo sind denn meine Klamotten hin?“
Arzt: „Dort wo meine liegen.“

In Kreuzberg prahlt ein Kind in der Kita: „Mein Vater ist Lehrer!“
Darauf das andere Kind: „Pfff, meiner ist BIO-Lehrer!“

Frank Turner: Pünktlich zum Höhepunkt

Am 19.09.2013 stand ich mal wieder vor dem LKA Longhorn in Stuttgart. Ich war aufgeregt und hatte Huckepack eine große Portion Erwartung. Mein erstes Frank Turner Konzert stand an. Durch die diversen Alben und Kollaborationen des Hr. Turner war ich wirklich sehr gespannt auf das Konzert. So richtig verliebt habe ich mich erst mit dem Mr. Brightside Cover aus dem NME Büro.

Danach habe ich mich dann durch den kompletten Backkatalog gewühlt. Als dann auch noch sein Album „Tape Deck Heart“ erschien war es komplett um mich geschehen. Der sympathische Brite schafft es mit relativ zurückgenommener Instrumentierung und tollen Texten sehr intime aber kraftvolle Songs zu erschaffen. Wie so oft hat das Ganze natürlich live eine ganz andere Energie. Zusammen mit seiner Band „The Sleeping Souls“ werden die Songs lauter und rockiger interpretiert. Es gibt während dem gesamten Konzert nur zwei leisere Performances. Bei einem davon spielt Frank Turner sogar wieder selbst Gitarre. Das ist auf dieser Tour nämlich eine Rarität. Er leidet unter einem ziemlich fiesen Rückenleiden und der Arzt hat ihm gitarrieren eigentlich komplett verboten. Auf der Bühne steckt er sogar in einer Art Orthese. Diese ist definitiv eine gute Idee, denn trotz schmerzendem Rücken springt und hüpft er auf der Bühne als gäbe es kein Morgen mehr. Unter Anderem ist Frank Turner auch relativ aktiv auf Twitter und bietet da einen großartigen „Service“ an, den ich gerne von jedem Künstler dieser Welt hätte. Er kündigt immer rechtzeitig vor dem Konzert den Beginn des Konzerts sowie die Stagetimes der Vorbands an.

Ich weiß nicht warum, aber die Zeiten wann ein Konzert beginnt sind teilweise so zuverlässig wie die Deutsche Bahn und da ist man über so eine verlässliche Aussage wirklich dankbar wenn man eine etwas weitere Anreise vor sich hat. Auf jeden Fall hat es Frank Turner mit diesem Konzert in meine All Time Top 10 konzerttechnisch geschafft. Auch hier kann ich es nicht erwarten bis wieder neues Material erscheint und ich mir auf der nächsten Tour wieder absolut pünktlich die Stimme aus dem Leib singen kann.

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Und Jay-Z singt uns ein XOXO

So. Innerhalb kürzester Zeit habe ich Casper und Thees gesehen. Also genau die 2 Jungs die auf jeweils ihrem Album einen Track mit dem anderen gemacht haben. Auf beiden Konzerten wurde der Collabotrack auch gespielt natürlich ohne den entsprechenden Gegenpart. Thees durfte ich im LKA Longhorn in Stuttgart sehen. Sowieso ein cooler Club und an dem Tag überraschend wenig besucht, was mir einen Platz direkt vor der Bühne bescherte. Soviel getanzt habe ich schon lange bei keinem Konzert mehr deshalb habe ich auch vollkommen das Schnappschussanfertigen vergessen. Egal, denn dieses Konzert werde ich sowieso mein ganzes Leben im Herz mit mir herum tragen. Der Herr Uhlmann ist seit er ohne die Jungs von Tomte unterwegs ist sehr relaxed geworden. Teilweise hat er sogar in seinen Ansagen das Unterhaltungsniveau eines Olli Schulz!

Casper war dann im Stattbahnhof zu Schweinfurt dran. Mein 1. Mal Stattbahnhof. Leider erst jetzt zum 1. Mal muss man im Nachhinein sagen, wunderschöne Location. Perfekte kleine Größe. Allerdings hat die Anfangszeit des Konzerts irgendwie nicht gepasst, denn wir kamen genau zur Umbaupause dort an. Naja also erst mal warten. Das Konzert war gut, aber nicht so geil wie das letzte Mal als ich Casper im LKA in Stuttgart sah. Außerdem hat sich das Publikum von der Indie-Hip-Hop-Crowd Richtung Bravo Girl gewandelt.

Marsimoto: Green Stuttgart

Marsimoto. Das Alter Ego des Rappers Marteria bzw. bürgerlich Marten Laciny lud ein zu Green Stuttgart. Im LKA Longhorn schlug ich dann am 16.03.2012 auf. Bewaffnet mit meiner grünen Trainingsjacke ging es rein. Drogenspürhunde am Einlass gab es keine. Viele Fragen sich wozu? Zu Recht! Das Konzert hatte kaum begonnen stieg mir aus allen Richtungen ein süßlicher Duft in die Nase. Ha! Da raucht jemand eindeutig ähh Süßholz…oder so. Ich verfrugte nicht weiter nach, legte vor der Rückfahrt aber erst mal eine 17-stündige Ausnüchterungsphase nicht ein. Nach einer Einstimmung der DJs Dead Rabbit und Kid Simius ging es los. Marsi war mein 1. echtes Hip-Hop Konzert (Casper zählt ja nicht) und ich habe festgestellt: Hip-Hopper klatschen nicht, die winken! Für mich als rockerprobten Konzertgänger etwas ungewohnt still, aber man gewöhnt sich an alles, also wunkte ich ordentlich mit. Die verzerrte Stimme Marsimotos ist nicht jedermanns Sache, aber wie der Herr Rapper mit der deutschen Sprache spielt ist einfach großartig.

2x Foto und 1x Video gibt’s auch. Wer übrigens einen Tipp hat wie man mit einem Smartphone eine tontechnisch halbwegs akzeptable Qualität hinbekommt, der dürfe sich melden.

Erst wenn MTV wieder Musik spielt

Mein 2. Konzertkontakt mit Casper war wieder mal in Stuttgart im LKA Longhorn. Großartiges Konzert. Das Publikum war total cool, da es eine Mischung aus Hip-Hop-Heads und Indieleuten war. Irgendwie sympathisch das zwei Subkulturen so angenehmen nebeneinander, aufeinander und untereinander existieren können, das kommt auf den jeweiligen Mosh Pit an. Indietracks wie vom Album XOXO werden genauso gefeiert wie oldschool Hip Hop Nummern wie Mittelfinger hoch. Daumen äh Mittelfinger hoch!