Archiv der Kategorie: Unterwegs

Beste Schulband Bayerns: Die Senftuben

Am Freitag wurde ich zu einem Schulbandcontest im Mozart-Schönborn-Gymnasium eingeladen. Gesucht wurde die beste Schulband Bayerns. Teilnehmer aus ganz Bayern waren vertreten, darunter auch zwei Bands aus Würzburg. Neben Coverbands, Rockbands waren auch 2 Big-Bands (u.A. Celtis aus Schweinfurt) im Teilnehmerfeld. Nach den Auftritten der Bands war meine Meinung etwas zweigespalten. Die beste Band des Abends waren die Mustard Tubes von der FOS in Traunstein, die dann den Contest auch gewannen und ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro erhielten. Zweigespalten deshalb da die Mustard Tubes 2010 schon den Preis „Deutschlands beste Schulband“ gewannen und sich nun eher als „normale“ Indie/Rockband positionieren. Die Routine war der Performance und den Songs einfach anzumerken. Beste echte Schulband war meines Erachtens Devolution vom Röntgen-Gymnasium. Schöne Rocksongs die im Ohr bleiben. Ich hoffe die Jungs bleiben am Ball und vielleicht sieht/hört man sie in Würzburg ja von nun an öfter, ich würde mich freuen.

Devolution auf dem Schulbandcontest

Umsonst & Draußen – Der Samstag oder Das Plädoyer #udwue

Man kriegt in der Welt ja heutzutage ständig etwas geschenkt. Ob nun der USB-Stick von der Versicherung, die Käseprobe im Supermarkt, das total umsonstige Mainpostprobeabo oder das Coca Cola Lanyard. Man freut sich 5-30 Sekunden und schon ist es wieder vergessen.

Es gibt aber einen Verein in Würzburg der schenkt der gesamten Region jedes Jahr aufs Neue etwas, das man nicht kaufen kann:

3 Tage Spaß.
3 Tage Emotion.
3 Tage Musik.

Dieser Verein heißt Umsonst & Draussen e.V. und wird durch viele ehrenamtliche Helfer mit Leben gefüllt. Jedes Jahr stellen diese ein Festival auf die Beine welches dieses Jahr ca. 80.000 Menschen angezogen hat. Es hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht, man hat einige neue Bands und viele neue Menschen kennengelernt. Nächstes Jahr feiert das U&D Silberhochzeit und ich werde gerne wieder meinen Teil dazu beitragen.

Leider war der Samstag 2011 mein letzter Tag auf dem U&D. Als ich auf dem Gelände ankam war Gold Minor gerade beim Soundcheck. Dort vernahmen meine verwöhnten Ohren ein Riff von Oasis. Dann kurz die Programmheftapp gecheckt und aaah Gold Minor versprechen Brit-Pop. Dieses Versprechen wurde dann auch eingehalten. Sehr eingängige Gitarren-Popsongs für den späten Nachmittag. Danach hörte ich mir auf Grund von Empfehlungen den Kellner an. Der Bayern-3 Newcomer des Monats gefiel mit einer sehr angenehmen Stimme, löste allerdings Hunger aus. Nach Kassler, Sauerkraut und Spätzle ging es zur Hartwurstfraktion. Die Ghostrockets auf der Drinnen-Bühne rotzten ein ordentliches Rockbrett in die Menge. Der Sänger mit starkem Bewegungsdrang muss in einen früheren Leben Flummi gewesen sein. Die Bühnenpräsenz war sehr beeindruckend. Ein kurzer Zwischenstopp bei Pohlmann zeigte das dieser nicht nur rocken sondern auch ganz viele Menschen anziehen kann. Vor dem Cola Sound Up Truck hatte sich eine riesige Crowd gebildet die dem König der Straßen bestimmt noch länger zugehört hätten.

Der krönende Abschluss meines Festivals war dann Alin Coen mit ihrer Band. Sehr emotionale Songs, getragen von einer filigranen Stimme die vielen die Gänsehaut auf die Arme trieb. Darauf ein beherztes: „Hach“.

Und nicht vergessen:

Spread the word: U&D? HINGEHEN!

Umsonst & Draußen – Der Freitag #udwue

Da ich, wie immer, etwas spät aufs Gelände kam, waren die ersten Bands schon am Spielen. Was macht man zuerst wenn man aufs Festival geht? Richtig! Was essen. Die Spaghetti waren übrigens sehr lecker. Danke Catering. Auf meinem Weg zum Kinder-Kultur-Zelt blieb ich an der U25-Bühne hängen. Dort spielten Rescue The Lifeguard. Die sehr jungen Jungs sorgten für Kurzweil, allerdings leider nicht auf Grund von Eingängigkeit. Es wurde gegrowlt gescreamed und der Sound war insgesamt sehr avantgardistisch (jeder Musiker spielt zu seinem eigenen Takt ;)). Der letzte Song war dann ohne Drums, da sie den Drummer erst einen Tag zuvor eingelernt hatten. Das könnte auch die Timingschwierigkeiten erklären. Nach einem kleinen Spaziergang übers Gelände wollte ich eigentlich rechtzeitig bei Chapeau Claque sein, bleib aber wieder an der U25-Bühne hängen. Dort rockten die Deaf Earplugs. Sehr sehr geile Mucke. Irgendwo zwischen System of a Down, Incubus sowie Thrash-Metal haben die Jungs ihren Stil manifestiert. Definitiv empfehlenswert!

Fast pünktlich war ich dann bei Chapeau Claque auf der Drinnen-Bühne, die mir erst durch den Bundesvision Songcontest 2007 bekannt wurden. Ich würde ihre Musik als Pop für Fortgeschrittene bezeichnen. Sehr intelligente Texte, über die man auch mal etwas nachdenken kann, sowie eine Musikuntermalung die auch das Rhythmusohr herausfordert. Schöne, sanfte Show mit hohem Frauenanteil im Publikum.

Im Kinder-Kultur-Zelt konnte ich mich dann endlich auch einmal hinsetzen. Dort lief den ganzen Tag das Programm „3 Songs“. Zuerst gab es allerdings einen kurzen Komplettstromausfall im Zelt, der aber nach geschätzten 3 Minuten wieder in Ordnung gebracht wurde. Egal, jede Band die sich dazu berufen fühlte konnte sich bewerben um 3 Songs vor dem Publikum vortragen zu dürfen. Die ein oder andere Perle war hier auf jeden Fall dabei. Nach 6 Songs, also 2 Bands ging es nochmal schnell zur Drinnen-Bühne um dem Rest von Solander aus Schweden beiwohnen zu können. Leider habe nur einen kurzen Eindruck gewinnen können. Der behagte aber. Tolle Songs von einem etwas schüchternen Frontmann, dazu eine E-Bratsche? auf der Bühne. Gut.

Utidur aus Island ließen derweil die Draußen-Bühne platzen. Man lief Richtung Muschel und hatte immer mehr das Gefühl in einer anderen Welt anzukommen. Island hat nicht umsonst den Ruf, eine ganz große Musikszene zu besitzen. Die Songs kamen wie aus einer anderen Sphäre. Unter die ca. 10 Menschen auf der Bühne hatte sich auch ein Engel geschlichen, der sogar sang und wie ein Derwisch auf der Bühne herumsprung. Utidur hätte ich noch 1-2 Stunden zuhören können. þakka þér sag ich da.

Um den Abend ausklingen zu lassen stopfte ich mich dann noch in das &-Zelt welches nur kurz vor dem Platzen stand um dem Poetry Slam beizuwohnen. Der gewohnt kurzweilig agierende Moderator Christian Ritter führte durch den Abend. Es wurde über Ganseblümchen, das Ende unserer Zeit, MOPFLROPF und vielem mehr geslammed. Verdienter Gewinner wurde dann der Struwelpeter 2.0-Beitrag eines Würzburgers.

Und wer jetzt immer noch nicht auf dem U&D war: HINGEHEN!

Umsonst & Draußen – Der Donnerstag #udwue

Endlich war es soweit, dass Umsonst & Draußen Festival 2011 stand endlich vor der Tür. Pünktlich zu den ersten Tönen von Pornophonique kam dann auch der ersehnte Regen. Ähhh…ne, wir sind hier nicht auf der Gartenschau in Kitzingen. Den Veranstaltern ging der Allerwerteste wahrscheinlich auf Grundeis, aber nach ein paar Minuten Nieseln war der Spuk auch schon wieder vorbei und die Sonne lachte uns ins Gesicht. Ich bin ja der Meinung der Himmel weinte Freudentränen, weil es endlich losging, aber egal.

Die erste Band ich mir ansah waren die V8 Wankers auf der Drinnen-Bühne. Der Soundcheck ließ allen Gitarristen schon die Gänsehaut sprießen. Astreiner Röhrensound aus einem Marshall- und einem Orangestack. Lecker! Kurz darauf rotzten die selbsternannten Wichser auch schon los. Es gab Punk-’n‘-Roll direkt ins Gesicht. Der leicht plautzige und braungebrannte Sänger (direkt aus dem Urlaub aufs U&D) führte nicht nur seine kraftvolle Stimme sondern auch allerlei Unabziehkörperbilder der Masse vor. Nach einem Gruß an die Eierstöcke aus Stahl (Referenz auf den Duke?) war das Set vorbei.

Ein Spaziergang übers Gelände führte mich unter anderem an der Fotoausstellung von Tilman Hampl sowie an den zahlreichen Verpflegungsstationen vorbei. Das Festivalgelände hatte sich schon ordentlich gefüllt. Nächste Station war dann wieder auf der Drinnen-Bühne: Rich Aucoin. Die 2 Jungs aus Kanada, bestehend aus dem Flummifrontmann (der Typ befand sich mehr im Publikum als auf der Bühne) und einem Schlagzeuger fabrizierten elektronischen Punk-Pop. Sehr kurzweilig, da die Performance von vielen Youtube-Klassikern bzw. teilweise Prä-Youtube-Goldstücken per Beamer durchsetzt wurde. Teile der Videos wurden gesampled und darauf bauten dann einige Songs. Dem Publikum gefiel es und brachten dementsprechend ihren Einsatz für ein gelungenes Set. Fun Fact: Rich Aucoin haben noch keine Platte veröffentlicht deshalb projizierte der Sänger am Ende der Show einfach seine kanadische Handynummer an die Leinwand mit der Bitte, wenn einem die Musik gefällt ihm doch einfach eine SMS zu schicken. Er beantwortet sie dann mit einem Link unter dem man ihre Musik downloaden kann. Nehmt DIES Plattenfirmen! Im September erscheint übrigens ihr 1. Album. Reinhören ist sicher nicht verkehrt.

Als Kontrast zu Rich Aucoin sah ich mir dann noch das restliche Programm von The New Black an. Die Würzburger Hard-Rock-Band bot ordentlich Kopfschüttepotential inklusive Wall of Death. Laut einem Beteiligten aus dieser lustigen Gruppenformation erfuhr ich nachher das sich alle Wall-of-Death-erprobten Kombattanten nur auf einer Seite befanden, es kam aber nach meinem Wissensstand nicht zu schweren Verletzungen 😉

Im Kinder-Kultur-Zelt wohnte ich dann einer testosterontriefenden Lesebühnendarbietung bei. Ganz großes lyrisch-poetisches Tennis! Andy Strauß und Christian Ritter trugen aus ihren Büchern verschiedenste Gedichte/Texte vor und sorgten bei allen Zuschauern für Kurzweil. Merksatz: „Moderne Paare teilen sich die Frauenarbeit“. Von der Mama der man zum 276845 mal erklärt wie copy & paste funktioniert bis zum Gedicht in einer Sprache die nur in einem Dorf gesprochen wird in der drei Personen leben die allerdings alle Andy Strauß sind. Alles dabei. Am Freitagabend findet an gleicher Stelle um 00:00h ein Poetry Slam statt. Prädikat: HINGEHEN!

Achja generell U&D: HINGEHEN!

Barcamp Nürnberg #bcnue

Innerhalb kürzester Zeit 2x entjungfert werden. Geht das denn?
Ja das geht!

Und zwar mit meinem 1. Barcamp. Dieses hat in Nürnberg im Südwestpark stattgefunden. Zuerst war ich etwas verunsichert von der „es gibt keine Touristen“-Attitüde dieser Unkonferenzen, aber man findet ziemlich schnell etwas wo man anpacken/mithelfen/mitdiskutieren/sich einbringen kann. Zuerst Vorstellungsrunde, Sessionplanung und dann ging’s auch schon los.

Sehr interessant waren die Sessions über UI-Design bei Tablets, oder zu jQuery Mobile. Die Session zum Thema PR war eher spärlich besucht, aber nichtsdestotrotz ebenfalls sehr gut. Außerdem ganz groß: Die Vorstellung des Fablab Nürnberg. Ein paar verrückte kaufen sich einen Lasercutter, gründen einen Verein und wollen das Wissen wie man so ein Gerät bedient allen interessierten Menschen beibringen. Toll 🙂

So sieht ein lasergecutteter Holzpinguin dann aus wenn man die Stärke des Lasers zu stark einstellt:

re:publica #rp11

Mein 1. Mal hab ich nun auch hinter mich gebracht. Es hat gar nicht so weh getan. Nur etwas feucht war’s.

Genau. Die 1. re:publica in Berlin ist zu Ende und ich war dabei. Das Wetter konnte seine überschwängliche Freude zurückhalten. Die Veranstaltung an sich war für mich aber ein Gewinn. Sehr interessante Vorträge gesehen, sowie nette Leute kennengelernt. Richtig gut war der Vortrag von Sascha Lobo, Peter Sunde (flattr-Erfinder) sowie von Patrick Meier. Mein Platz fürs nächste Mal ist sozusagen schon reserviert.

Fotos hier:

Schloß Bellevue

Reichtstag

Brandenburger Tor