Wie großartig ich die Band Heisskalt finde kann man ja ohne Probleme im letzten Beitrag zum Heisskaltkonzert in Würzburg nachlesen. Nachdem ich die Böblinger Jungs nun also auf der Frühjahrsrutsche sehen durfte, waren sie nun auch nochmal im Herbst dran. Spielstätte am 02.12. war der wirklich nette und übersichtliche Club „Das Bett“ in Frankfurt. Obwohl er relativ zentral gelegen ist, stellte es verkehrstechnisch überhaupt kein Problem da. Nachdem der Zuschauerzulauf beim letzten Heisskaltkonzert ja leider sehr zu wünschen übrig ließ war diesmal davon keine Rede. Vor dem Club standen bereits einige Leute und auch im Innenraum war ordentlich was los. Das Bett war zwar nicht überfüllt aber wirklich ordentlich voll. Die Frage die sich nun stellt, ist ob in Würzburg das Bayernspiel, die Franken an sich oder auch der Bekanntheitsgrad der Band für die magere Kulisse gesorgt hat. Das interessiert nun aber natürlich keinen. Toll ist, dass die schwäbischen Jungs die gleiche couragierte Leistung abrufen wie ein halbes Jahr zuvor. Denen ist wirklich egal wie viele Menschen da vor der Bühne stehen. Solange da jemand steht wird abgeliefert. Auf Twitter kündigte dann der Rapper im Superheldenkostüm Rockstah, den ich just einen Monat vorher live sah, sein Erscheinen auf dem Konzert an. Wie die Verbindung der beiden Künstler zustande kommt vermag ich nicht zu beurteilen, vielleicht über das ja eher hip-hop-lastige Label Chimperator auf dem Heisskalt gesigned sind, auf dem auch Cro ist und Rockstah und Cro kennen sich, ihr erinnert euch an die Burger bei McDonalds, naja egal. Mein Highlight war auf jeden Fall das Herr Nachtsheim dann sogar mit den Jungs „König Aussenseiter“ von Rockstahs Album „Pubertät“ intonierte. Rap mit harter Stromgitarrenmusik? Kann ich feiern. Nachdem das Pärchen welches sich ständig unterhielt vom Sänger Matze dann auch an den Rand des Publikums verbannt wurde war der der Rest des Sets ähnlich wie in Würzburg, eine tolle laute In-die-Fresse-Musik-Sause. Obwohl zwischen den beiden Konzerten nicht viel Zeit lag, war es aber durch die größere Lokalität und die stärkere Publikumsbeteiligung auch ein ganz anderes Konzerterlebenis. Achja. Wer die fünf Jungs waren ist nun ja geklärt, die schöne Frau war natürlich meine Begleitung.
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Moneybrother: So geht Lebensfreude
Viel besser als @luzilla das in ihrem Tweet getan hat kann man das Konzert am 13.12. des Herren Anders Olof Wendin alias Moneybrother eigentlich nicht beschreiben.
moneybrother dabei zugeschaut, wie lebensfreude geht.
— luzilla (@luzilla) December 13, 2012
Vorab muss man aber sagen: Die Location! Die Location! Ich hatte vorab vom Sankt Peter in Frankfurt noch nie etwas gehört. Nach einer ziemlich anstrengenden Parkplatzsuche standen wir dann zwar theoretisch an der richtigen Adresse, allerdings war dort nur eine Kirche vorzufinden. Ja wie jetzt? Da drin? Ja, da drin! Großes Tennis. Ich kenne wirklich viele Clubs, Konzertvenues etc. aber in einer Kirche habe ich noch nie ein Rockkonzert besucht (wenn man mal von den grandiosen Auftritten der Schulband absieht in der ich 2 Jahre spielen durfte ;)). Also erst mal ein Bierchen an der Bar (Bier, Kirche, Got it?) organisiert und den Konzertsaal aufgesucht. Wow. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen dort mal ein Konzert zu besuchen. Wirklich eine tolle Atmosphäre.
Nun aber zum eigentlichen Protagonisten des Abends: Moneybrother war wie immer von bester Laune. Den etwas nervigen Saxophonisten den er im Gruenspan in Hamburg 2007 noch dabei hatte gibt es nicht mehr. Die Band drängt sich generell nicht sehr in den Vordergrund sondern die komplette Aufmerksamkeit liegt beim sympathischen Schweden. Die Setlist war natürlich stark vom neuen Album geprägt welches an und für sich schon einen eigenen Artikel wert wäre. Schließlich entstand „This is where life is“ an vielen verschiedenen Orten dieser Erde. Zusammen mit seinem Produzenten schipperte Moneybrother quer über die Welt um die verschiedene Klänge einzufangen. Percussions aus Rio, Rapvocals aus Kingston, Jamaica. Alles zusammengemixt aber trotzdem ein Album aus einem Guss. Zusätzlich zum Album wurde auch noch ein kleiner Dokumentarfilm über die Entstehung produziert. Ebenfalls sehenswert. Die Stimmung in Frankfurt war auf jeden Fall gut. Das Publikum war sehr entspannt, man hatte den Eindruck, dass einfach alle Gäste heute einen schönen Abend erleben wollten und genau diese Erwartung wurde auch erfüllt. Abschließend lässt sich nur sagen: If you wanna start a fire, don’t call the police. Just listen to Moneybrother.
Ich habe theoretisch auch noch ein Video allerdings ist das tontechnisch wieder komplett übersteuert. Wenn jemand einen Tipp hat wie man mit einem Smartphone auf einem Konzert einen Ton aufnehmen kann der einem nicht die Ohren aus dem Kopf ballert: Her damit!
All Hail to the D.
Was lange währt wird endlich gut. Selten passte ein Satz besser als auf die lange Leidensgeschichte der deutschen Tenacious D. Fans. Es gab Petitionen, Aufrufe in sozialen Netzwerken usw. Doch The D. kamen einfach nicht auf Deutschlandtournee. Doch nun war es endlich soweit, nach fast 10 Jahren Wartezeit kamen die Kings of Rock auch nach Deutschland. Und ich war dabei. Ein erhebendes Gefühl durchströmte meinen Körper als ich am 15.10. durch die Tore der Jahrhunderthalle zu Frankfurt schritt. Hier sollte es also nun enden? Hier sollte die jahrelange Askese in einem fulminanten Rockorgasmus gipfeln? In dieser Halle in der ich bisher nur Dr. Eckart von Hirschhausen beiwohnte (ich möchte nicht darüber sprechen)? Die Antwort lautete: Ja.
Leider ist das Konzert in meinem Gedächtnis nur noch ein verschwommener Film. Verwaschen durch Unmengen an Freudentränen, Schweiß und Bier. Flüssigkeiten die aus meinem Körper unkontrolliert heraus oder hinein traten. Vorband? Ich glaube ja. Das Konzert auf jeden Fall war großartig. Die Bühne dekoriert mit einem riesigen aufblasbaren Peni.. äh Phoenix. Jack Black und Kyle Gass in absoluter Höchstform. Es wird gerockt, geschauspielert und John Konesky zeigt das er ein Meister seines Gitarrenfachs ist. Doch diese Geschichte endet nicht hier. Sie wird weitergehen, und wenn Tenacious D das nächste Mal in Deutschland tourt, werde ich wieder da sein, meine Hände zu 2 Pommesgabeln formen und singen: This is not the best concert in the world. This is just a tribute.
Die Qualität der Bilder mag zu wünschen übrig lassen, aber für dieses Konzert wird in der Kathedrale meines Herzens immer eine Kerze brennen.