Endlich war es soweit, dass Umsonst & Draußen Festival 2011 stand endlich vor der Tür. Pünktlich zu den ersten Tönen von Pornophonique kam dann auch der ersehnte Regen. Ähhh…ne, wir sind hier nicht auf der Gartenschau in Kitzingen. Den Veranstaltern ging der Allerwerteste wahrscheinlich auf Grundeis, aber nach ein paar Minuten Nieseln war der Spuk auch schon wieder vorbei und die Sonne lachte uns ins Gesicht. Ich bin ja der Meinung der Himmel weinte Freudentränen, weil es endlich losging, aber egal.
Die erste Band ich mir ansah waren die V8 Wankers auf der Drinnen-Bühne. Der Soundcheck ließ allen Gitarristen schon die Gänsehaut sprießen. Astreiner Röhrensound aus einem Marshall- und einem Orangestack. Lecker! Kurz darauf rotzten die selbsternannten Wichser auch schon los. Es gab Punk-’n‘-Roll direkt ins Gesicht. Der leicht plautzige und braungebrannte Sänger (direkt aus dem Urlaub aufs U&D) führte nicht nur seine kraftvolle Stimme sondern auch allerlei Unabziehkörperbilder der Masse vor. Nach einem Gruß an die Eierstöcke aus Stahl (Referenz auf den Duke?) war das Set vorbei.
Ein Spaziergang übers Gelände führte mich unter anderem an der Fotoausstellung von Tilman Hampl sowie an den zahlreichen Verpflegungsstationen vorbei. Das Festivalgelände hatte sich schon ordentlich gefüllt. Nächste Station war dann wieder auf der Drinnen-Bühne: Rich Aucoin. Die 2 Jungs aus Kanada, bestehend aus dem Flummifrontmann (der Typ befand sich mehr im Publikum als auf der Bühne) und einem Schlagzeuger fabrizierten elektronischen Punk-Pop. Sehr kurzweilig, da die Performance von vielen Youtube-Klassikern bzw. teilweise Prä-Youtube-Goldstücken per Beamer durchsetzt wurde. Teile der Videos wurden gesampled und darauf bauten dann einige Songs. Dem Publikum gefiel es und brachten dementsprechend ihren Einsatz für ein gelungenes Set. Fun Fact: Rich Aucoin haben noch keine Platte veröffentlicht deshalb projizierte der Sänger am Ende der Show einfach seine kanadische Handynummer an die Leinwand mit der Bitte, wenn einem die Musik gefällt ihm doch einfach eine SMS zu schicken. Er beantwortet sie dann mit einem Link unter dem man ihre Musik downloaden kann. Nehmt DIES Plattenfirmen! Im September erscheint übrigens ihr 1. Album. Reinhören ist sicher nicht verkehrt.
Als Kontrast zu Rich Aucoin sah ich mir dann noch das restliche Programm von The New Black an. Die Würzburger Hard-Rock-Band bot ordentlich Kopfschüttepotential inklusive Wall of Death. Laut einem Beteiligten aus dieser lustigen Gruppenformation erfuhr ich nachher das sich alle Wall-of-Death-erprobten Kombattanten nur auf einer Seite befanden, es kam aber nach meinem Wissensstand nicht zu schweren Verletzungen 😉
Im Kinder-Kultur-Zelt wohnte ich dann einer testosterontriefenden Lesebühnendarbietung bei. Ganz großes lyrisch-poetisches Tennis! Andy Strauß und Christian Ritter trugen aus ihren Büchern verschiedenste Gedichte/Texte vor und sorgten bei allen Zuschauern für Kurzweil. Merksatz: „Moderne Paare teilen sich die Frauenarbeit“. Von der Mama der man zum 276845 mal erklärt wie copy & paste funktioniert bis zum Gedicht in einer Sprache die nur in einem Dorf gesprochen wird in der drei Personen leben die allerdings alle Andy Strauß sind. Alles dabei. Am Freitagabend findet an gleicher Stelle um 00:00h ein Poetry Slam statt. Prädikat: HINGEHEN!
Achja generell U&D: HINGEHEN!