Man könnte meinen ich versuche mit meinen letzten Konzertbesuchen in die Vergangenheit zu reisen. Zuerst Afrob, nun Kool Savas. Am 21.02.2015 war dieser nämlich in der Posthalle zugegen. Ähnlich wie bei Afrob ging Kool Savas zu seiner „ersten“ großen Zeit im deutschen Hip-Hop an mir vorbei. Die Alben „Der beste Tag meines Lebens“ aus 2002 sowie „Tot oder lebendig“ aus dem Jahre 2007 kenne ich nur vom Namen bzw. einzelne Tracks daraus. Zu der Zeit konnte ich mich einfach noch nicht für Rap begeistern. Das ist aber egal, denn das aktuelle Album „Märtyrer“ ist wiederum genau mein Ding. Geile Beats, harter Battle-Rap voll auf die Zwölf. Deshalb: Auf zum Konzert!
Zum Glück waren wir dann auch pünktlich in der Posthalle, denn der selbsternannte King of Rap legte ohne Vorband direkt los. Wie zu erwarten war gab es keine Band mit Instrumenten sondern nur Kool Savas, einen Backup Rapper sowie einen DJ. Obwohl er 1-2 Tage vorher wohl eine Operation über sich ergehen lassen musste und deshalb seine Beweglichkeit eingeschränkt war, gab Savas alles. Laut eigener Aussage ist er zwar in fittem Zustand auf der Bühne normalerweise eichhörnchenesker unterwegs, dass tat dem Auftritt aber keinen Abbruch. Geredet wurde zwischen den Songs eh einiges, die Ansagen waren aber weder langweilig noch peinlich. Bin ich cool damit. Besonders gefreut hat mich natürlich die Anekdote das Savas mal in Rothenburg ob der Tauber gewohnt hat, die mit Abstand schönste Stadt Mittelfrankens ;). Zwei Stunden gab es Savas also ohne Unterbrechung, es wurde alles gegeben und der Schweiß floss in Strömen. Beeindruckend fand ich außerdem die extrem große „Ich muss das ganze Konzert mit meinem Handy abfilmen“-Dichte. Hab ich tatsächlich in der Ausprägung noch nie auf einem Konzert erlebt. Das Phänomen tritt, wider meiner Erwartung, sogar unabhängig des Altersdurchschnitts auf, denn der Großteil der Besucher war geschätzt so um die 30. Generell gilt auch zu sagen das ich in meinem normalen Lebensumfeld mit den meisten anwesenden Besuchern wahrscheinlich eher wenig Schnittpunkte habe, aber genau das ist ja das Schöne an Musik. Es verbindet Menschen. Ok, um diesen Beitrag nun nicht so pathosgetränkt enden zu lassen, schließe ich mit einem Kool Savas Zitat: Lutsch mein Schwanz!